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ATOM HARES 360°

Der Hase ist ein Bildmotiv, das bereits aus der Werkgruppe der Atomic Hares bekannt ist.

Mit den Atom Hares 360° tritt das Motiv des Hasen (engl. Hare) allerdings aus dem flachen Bildträger heraus und hinein in den dreidimensionalen Raum.

Anklänge an Techniken und Strömungen der Klassischen Moderne wie den Kubismus werden in der Form des Atom Hare evident. Besonders die Technik der Collage, die etwa Zeitungsanzeigen oder Plakatwerbung in das Kunstwerk integriert und einer neuen Bedeutung zuführt, ist für Bachingers Arbeiten von Bedeutung. Ein wichtiger Impuls für seine Arbeit kommt aus der Kritik an der Werbewelt, die er als Insider kennt. Jetzt richtet er die Waffen der Werbung gegen diese selbst. Mit den Mitteln der Werbung legt er Mechanismen der Werbung frei, die den Menschheitstraum einer Utopie instrumentalisiert.

Bei längerem Betrachten überholt die Kunst- die Werbesprache und fügt der gelackten Utopie Risse zu. Das Motiv des Hasen hat eine lange kunsthistorische Tradition. In der christlichen Ikonologie steht der Hase für Fruchtbarkeit und die Auferstehung, in Ovids Metamorphosen steht er für Frieden und Zuversicht im Goldenen Zeitalter.

Der bekannteste Hase der Kunstgeschichte ist Albrecht Dürers „Feldhase“, ein Meisterwerk der Naturstudie. „Denn wahrhaftig steckt die Kunst in der Natur - wer sie heraus kann reißen, der hat sie“, postulierte Dürer. Etliche Hasen in der Kunst überspringend, nach Joseph Beuys und Barry Flanagan, beschäftigt sich Ernst Bachinger mit dem Hasen weit weg von einer Naturstudie.

Sein Hase ist aus medialen Flächen aufgebaut - aus Atomen der Kommunikation: den Buchstaben.

Atom Hare 360° ist ein Sender und Empfänger, der in Signalfarben auf seine Umgebung ausstrahlt. Die großen Ohren, die Löffel, stehen dabei wie Antennen ins Universum ab. In einer Zeit, in der alles und jeder Sender und Empfänger ist, hat diese materielle Manifestation einer Sende- und Empfangsfigur etwas archaisch Anmutendes. Gleich einem Totem vereint der Atom Hare 360° Tier und Mensch zu einem Schutzgeist. Dieser spricht zum modernen Menschen, der die Verbindung „zu den Sachen selbst“ verloren zu haben scheint, in einer geheimnisvollen, weil verloren gegangenen Sprache.

Elisabeth Hochwarter, Kunsthistorikerin

Die Objekte sollen auf beliebige Größen skaliert und in verschiedenen Materialien (Kunststoff, Aluminium, Zinkblech, Cortenstahl) - auch für den öffentlichen Raum -  ausgeführt werden.

 

 

Galerie

Der KunstRAUM

Kärntner Ring 11 – 13, Top 144

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